Die Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzerkrankung, welche sich in der Muskulatur und in dem Weichteilgewebe als ein generalisiertes Schmerzbild abspielt und mit Schlafstörung, kognitiven Beeinträchtigung und vegetativen Begleitsymptomen einhergehen und nicht eindeutlig einer psychischen bzw. somatischen Erkrankung zugeordnet werden kann.
Der Ursprung dieser Krankheit und die Schmerzentstehung ist noch weitgehend unbekannt (Prädisposition zu genetischen und phänotypischen Muster sind erkennbar). Die Fibromyalgie setzt gewöhnlich im jungen oder mittleren Erwachsenenalter ein und ist bei Frauen weitaus häufiger als bei Männern (w:m=4:1). Grundsätzlich kann sie in jedem Alter auftreten. Neben ausgedehnten, kaum wandernden chronischen Weichteilschmerzen klagen die Patienten zudem über Symptome von Müdigkeit und rasche Erschöpfbarkeit, wenig erholsamen Schlaf und morgendliche Anlaufsteife. Begleitend kommen Depressionen und Angstzustände sowie vegetative Symptome (u.a. Verdauungsstörungen) dazu. Die Beschwerden sind besonders morgens und abends ausgeprägt. Ganz generell zeigt sich auch eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit (Hyperalgesie, Allodynie) und vorhandene empfindliche Druckpunkte (Tenderpoints). Die Symptome dieser Krankheit setzen meist schleichend über Jahre ein und der Verlauf ist sehr variabel und kann viele Jahre anhalten. Organische Befunde fehlen typischerweise. Die Fibromyalgie ist häufig der Grund vieler Arztwechsel und Klinikaufenthalte, für Arbeitsunfähigkeit, Frühberentung und Invalidität. Korrespondierend es als Mischbild mit und ohne einem Krankheitsbild des rheumatischen Formenkreises auftreten. Charakteristisch sind. Die Charakteristika in den Coping-Strategien liegen in den Fear Avoidance, Endurance Durchhaltestratgien und der Katastrophisierung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die differentialdiagnostische Abgrenzung und ggf. labortechnische Abklärung von anderen assoziierten bzw. anderen neuropathischen Krankheitsbildern (Morbus Fabry, Polyneuropathie, Restless Legs, Burning Feet Syndrom).
Auf der Grundlage des 3‑Modul-Systems zur Speziellen Schmerzdiagnostik der Fibromyalgie, leiten wir im Rahmen eines interdisziplinären Fachaustauschs den Allgemeinen Algorithmus zur Speziellen Schmerztherapie ab.
In unserer Praxisklinik werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit mit den Erfahrungswerten von Dr. Ibrahim und Kollegen integriert und gemeinsam mit dem Patienten zukunftsweisend abgestimmt.
Hierzu steht ein Spezieller Algorithmus zu den aktuellen Therapieverfahren der Fibromyalgie wie folgt zur Verfügung:
Es erfolgt interdisziplinär je nach Schweregrad und Dauer der Erkrankung, die Einleitung einer multimodalen Konservativen Schmerztherapie. Auf dem Fundament des Biopsychosozialen Konzeptes wird eine integrative, interdisziplinäre und individuelle Versorgung (= Steigerung des Selbstwertgefühls und Selbstbewusstseins) mittels drei Phasen vorgenommen:
Diese Behandlungsstrategien werden im DGS Schmerzzentrum München Ost über ein koordiniertes ambulantes und / oder stationäres Konzept umgesetzt und können auch durch die Anbindung an ambulante und stationäre Rehabilitationskliniken anschliessend individuell erweitert werden. Erfolglose unspezifische Therapieversuche führen oft zu Enttäuschungen, zu angstbesetztem, schmerzverstärkendem Verhalten, zu Arzt- und Klinikwechsel. Nur eine solide Arzt – Patientenbeziehung kann diesen Teufelskreis durchbrechen. Hierzu gehört die Aufklärung, dass keine organische Behinderung, Beweglichkeitseinschränkungen oder Gelenkzerstörung befürchten werden muss, aber auch die Dämpfung überzogener Erwartungen mit dem Hinweis, dass ein Therapieerfolg nur teilweise und in kleinen Schritten erreicht werden kann. Auf diesem Gebiet hat das Team Dr. Ibrahim und Kollegen durch die Leitung multimodaler Rehakliniken bereits seit 25 Jahren viel Erfahrung sammeln und in die konservative, multimodale Schmerztherapie mit modernsten konservativen Therapiemethoden integrieren können.
DGS-Praxisleitlinie Fibromyalgie
DGS-Praxisleitlinie Cannabis
Nicht-spezifischer Kreuzschmerz
Im Unterschied zur Fibromyalgie ist bei diesem Schmerzsyndrom der Schmerz auf einen oder wenige Muskeln beschränkt. An den betroffenen Muskeln treten akut, kleine, exakt lokalisierbare Muskelverhärtungen (Triggerpunkte, Myogelosen) auf, an denen sich ein ausstrahlender Schmerz auslösen lässt (Triggerschmerz, übertragener Schmerz = referred pain).
Die Ausstrahlungsbezirke sind typisch für die jeweils betroffenen Muskeln, liegen teils in der Nachbarschaft, teils weiter entfernt. Der betroffene Muskel ist verkürzt und schränkt den Bewegungsumfang ein. Der Verlauf des myofaszialen Schmerzsyndroms geht über Jahre, die Prognose ist günstiger als bei der Fibromyalgie. Reaktive Ursachen können durch Disstress bzw. Stressoren (Schlafstörung, körperliche Überarbeitung „endurance Modell“ ‑Angst und Depression u.a.) liegen. Das myofasziale Syndrom spielt wahrscheinlich auch eine Rolle bei folgenden chronischen Schmerzbildern: Chronische Nacken-Schulterschmerzen bzw. Nacken-Kopfschmerzen und posttraumatischen Schmerzen (HWS-Schleudertrauma), Gesässschmerzen (M. piriformis, Tractusschmerzen, M. iliopsoas) und bei Schmerzen der Kaumuskulatur (CMD: Craniomandibuläre Dysfunktion. Die Schmerzdiagnostik ist eine rein klinische- manuelle und funktionelle Untersuchung durch einen Facharzt für Orthopädie bzw. Physikalisch Rehabilitative Medizin:
Auf der Grundlage des 3‑Modul-Systems zur Speziellen Schmerzdiagnostik werden alle anamnestischen und relevanten klinischen Schmerzsymptome, neurologische und mögliche, zusätzlicher bildgebende Untersuchungen vollständig erfasst.
Aktive und latente Triggerpunkte mit sechs Kennzeichen:
Auf der Grundlage des 3‑Modul-Systems zur Speziellen Schmerzdiagnostik des Myofaszialen Schmerzsyndroms, leiten wir im Rahmen eines interdisziplinären Fachaustauschs den Allgemeinen Algorithmus zur Speziellen Schmerztherapie ab.
In unserer Praxisklinik werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit mit den Erfahrungswerten von Dr. Ibrahim und Kollegen integriert und gemeinsam mit dem Patienten zukunftsweisend abgestimmt.
Hierzu steht ein Spezieller Algorithmus zu den aktuellen Therapieverfahren des Myofaszialen Schmerzsyndroms wie folgt zur Verfügung:
Es erfolgt interdisziplinär je nach Schweregrad und Dauer der Erkrankung, die Einleitung einer multimodalen Konservativen Schmerztherapie. Auf dem Fundament des Biopsychosozialen Konzeptes werden hierbei schmerzmedizinische und medikamentöse Therapien eingesetzt:
1. Schmerzmedizinische und ‑physiotherapeutischen Maßnahmen: Aktiv und passives Dehnen der verkürzten Muskulatur zur normalen Länge am besten etabliert (=postisometrische Relaxation, detonisierende Krankengymnastik und segmentale Stabilisierung) in Kombination mit TENS Therapie und Trigger Infiltrationen / Akupunktur (dry needling) bis hin zu Eigenbluttherapie (PRP) und Stosswellentherapie (ESWL) etabliert. Daneben Schmerz-Coaching (Vermeidung von Stressoren zur Psychohygiene), Korrektur der Körperhaltung, da durch Haltungsfehler u.a. am Arbeitsplatz zu myofaszialer Schmerzen und das Auftreten von Triggerpunkten begünstigt werden. Folglich führt eine Arbeitsplatzgestaltung (z.B. mit veränderten Anordnungen von Tastaturen, Bildschirmen, Geräten) zur gezielten Prävention und Schmerztherapie
2. Medikamentöse Schmerztherapie: NSAR / Coxibe / topische Salben (Capsaicin) / Muskelrelaxantien, Botox
Differentialdiagnostisch sind Krankheitsbilder aus dem rheumatischen Formenkreis (Primar chronische Polyarthritis (PCP); Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Polymyalgia rheumatica) exakt abzugrenzen. Es werden daher interdisziplinär Spezialisten aus der Rheumatologie hinzugezogen um hier einerseits die genaue Diagnose und auch das hierfür infrage kommende antirheumatische Therapieregime, hier vorwiegend der antirheumatischen medikamentösen Schmerztherapie, einleiten zu können (NSAR; Basismedikation, Biologika).
Literatur:
Handbuch der Muskel-Triggerpunkte StA von Lois S. Simons, Janet G. Travell (Erscheinungsjahr: 9/2014)
Bd. 1: Obere Extremitäten, Kopf, Thorax;
Bd. 2: Untere Extremität und Becken. Originaltitel: Myofascial Pain and Dysfunction: The Trigger Point Manual